Schülande Engaling

 "Du Bleda Bua"

Textvertonungen von Christine Nöstlinger  

Sarah Jung: Stimme

Anna Widauer: Gesang/ Effekte

Judith Schwarz: Erweitertes Schlagzeug

 

Sarah Jung, Judith Schwarz und Anna Widauer sind Schülande Engaling.

Im Trio interpretieren sie Texte aus Christine Nöstlingers im Wiener Dialekt verfassten Gedichtband Iba die gaunz oamen Leit. 

Die drei in den 70er und 80er Jahren erschienenen Gedichtbände Iba die gaunz oamen Kinda, Iba die gaunz oamen Fraun, und Iba die gaunz oamen Mauna wurden 1996 zusammengefasst unter dem Titel Iba die gaunz oamen Leit veröffentlicht.

Christine Nöstlinger lässt ihre Figuren strahlen – in einer außergewöhnlichen Direktheit. Sie scheut die Hässlichkeit nicht, wendet ihren Blick nicht ab, sondern schaut hinein in die Leben derer die gerne vergessen werden. Nöstlinger beschreibt persönliche Abgründe, Gewalt, Suizid, Elend etc. auf vollkommen unerschrockene Art und Weise. Trotz der prekären Situationen in denen sie sich befinden, in Abhängigkeit, in Armut, suchtkrank, ausgegrenzt, strahlen Nöstlingers Figuren eine unglaubliche Stärke und Anziehung aus. 

Die Texte berühren tief, hinterlassen Spuren und lassen trotz aller Tragik Platz für den für das Wienerische so typischen schwarzen Humor und Schmäh.

Wir möchten Nöstlingers Gedanken und Geschichten ins melodiöse führen und haben von den Texten inspirierte Klangräume entwickelt, mit denen wir versuchen das Innenleben, oder die emotionale Kraft der Texte durch die Musik teilweise nach außen zu kehren. Dabei kann die Musik den Text nur umrahmen oder aufmachen, in unterschiedlichsten musikalische Formen - Improvisation neben fixierten Songstrukturen und rein Instrumentalem- Ausgangspunkt für jedwede interpretatorische Entscheidung bleibt aber der Text.

 

Sarah Jung

Sarah Jung absolvierte mit 19 Jahren ihre Reifeprüfung im Schauspielfach und spielte ihre allerersten Rollen in ihrer Heimatstadt am Innsbrucker Landestheater, sowie am Landestheater Linz. 1999 wurde sie von Ruth Drexel ans Volkstheater München engagiert, wo sie 3 Jahre Ensemblemitglied war und u.a. mit Katharina Thalbach arbeitete. Zusätzlich spielte sie jeweils in den Sommermonaten bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs, vorwiegend in musikalischen Produktionen; ebenfalls unter Ruth Drexels Leitung.

Sie bekam ihre ersten TV- Rollen in München, und spielte unter anderem in 3 Staffeln im Hauptcast der 2004 mit dem Grimme- und 2005 mit dem bayrischen Fernsehpreis ausgezeichneten BR- Serie "München 7" von Franz X. Bogner.

2004 kehrte sie ans Innsbrucker Landestheater zurück, wo sie durchgehend bis zum Jahr 2011 in zahlreichen Produktionen und Hauptrollen spielte, u.a. arbeitete sie mit Klaus Rohrmoser, Michael Gampe, Alberto Fortuzzi, Guntram Brattia, Hans Escher, Christine Wipplinger uvm.

Dazwischen spielte sie in diversen Film- und TV- Produktionen für ARD, BR und ORF in Österreich und Deutschland.

2013 zog sie nach Wien und wurde ans Theater in der Josefstadt engagiert, spielte bei den Schloßspielen Kobersdorf, und begann zunehmend als Sprecherin für Hörfunk zu arbeiten, insbesondere für Ö1- Kultursendungen; Dokumentationen, Voiceover,  als Synchron- und als Werbesprecherin.

Zusammen mit einer Musikerin und Sounddesignerin machte sie in Eigenproduktion ihre ersten beiden geförderte Hörspielproduktionen,

darunter eines für Kinder.

Seit Oktober 2020 unterrichtet sie Sprechtechnik und Bühnensprache an der Schauspielakademie Ott in Wien.

 

Judith Schwarz

Schwarz, geboren 1989 in Wien, studierte an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz mit Schwerpunkt Komposition bei Herbert Pirker und schloss das Masterstudium im Februar 2018 ab. Während des Studiums gründete sie das Quintett Chufffdrone (Komponistin/Bandleaderin) das schon bei zahlreichen internationalen Jazzfestivals konzertierte. Nach einem gleichnamigen Album (2015) entstehen 2020 für das Wiener Label Jazzwerkstatt mit Actio und Re:actio.

Schwarz ist außerdem Mitglied im 13-köpfigen Bandkollektiv Little Rosies Kindergarten, das bereits 3 Alben veröffentlichte( Little Rosie’s Kindergarten (2018), Jeder gegen Jeden 2020 und Explorations live @ Porgy&Bess2023) 

Andere Formationen sind die Trios Other Mother, First Gig Never Happened und das Duo Hofmaninger/Schwarz . 

Als Sidewoman ist Schwarz unter anderem in Gina Schwarz’ Projekt Pannonica (Album 2020), dem Peter Ponger New Trio, dem Orjazztra Vienna und zahlreichen anderen Formationen zu hören.

Ab 2019 arbeitete sie als Theatermusikerin im Burgtheater Wien in Bastian Krafts Mephisto.

Mit Chuffdrone wurde sie 2013 mit dem „BAWAG Next Generation Jazz Award“ ausgezeichnet. Für die Saison 2018/19 erhielt sie den Förderpreis The New Austrian Sound of Music mit dem Trio „First Gig Never Happened“ und für die Saison 2020/2021 mit dem Duo Hofmaninger/Schwarz. 

 

Anna Widauer

Widauer wurde 1989 in Wörgl geboren und studierte von 2010 bis 2013 am Tiroler Landeskonservatorium und anschließend (2013-2016) an der Hochschule für Musik Basel bei Lisette Spinnler. Das Masterstudium absolvierte sie bei Sanni Orasmaa an der Hochschule für Musik und Theater in München (Abschluss 2022).

Widauer singt und schreibt Texte auf Deutsch, Englisch und im Tiroler Dialekt, gelegentlich interpretiert sie auch Jazzstandards. Im Improvisationsduo Lost Toys mit Tobias Steinberger legte sie das Album Time Collapses (2017) vor. 

Mit Low Potion veröffentlichen Anna Widauer und Chris Norz 2019 das Album Silk Blue, es folgten die Programme „Lust auf wenig“ und eine Kollaboration mit dem Streichorchester Sonarkraft. 

Mit dem großformatigen Little Rosie‘s Kindergarten veröffentlichte sie 2018 das gleichnamige Album, es folgten Jeder gegen Jeden (2018) und Exploration live@ Pory&Bess (2023). Widauer ist auf Alben des südafrikanischen Pianisten Nduduzo Makhathini (Inner Dimensions, In the Spirit of Ntu), Simsa Fünf (Perpetuum Mobile) und Linda Sikhakhane (Isambulo) zu hören.

2014 erhielt Widauer den Jugendjazzpreisden der Bank für Tirol und Vorarlberg. 2023 erhält sie den Jazzpreis der Stadt Innsbruck.